Paulo Coelho: Der Alchimist

  • Diogenes (2014)
  • Übersetzung: Cordula Swoboda Herzog
  • 240 Seiten

Klappentext: „Santiago, ein andalusischer Hirte, hat einen wiederkehrenden Traum: Am Fuß der Pyramiden liege ein Schatz für ihn bereit. Soll er das Vertraute für möglichen Reichtum aufgeben? Santiago ist mutig genug, seinem Traum zu folgen. Er begibt sich auf eine Reise, die ihn über die Souks in Tanger bis nach Ägypten führt, er findet in der Stille der Wüste auch zu sich selbst und erkennt, dass das Leben Schätze bereithält, die nicht mit Gold aufzuwiegen sind.“

Nach „Aleph“ habe ich mir eigentlich geschworen, nie wieder ein Buch von Paulo Coelho anzufassen. Ich habe es dennoch getan, unter anderem, weil viele meinten, „Der Alchimist“ sei sein bestes Werk und überhaupt sei dies ein Buch dass man unbedingt gelesen haben müsse. Der ein oder andere Leser sprach gar davon, dass er den Autor für dieses Buch verehren würde. Also ließ ich die Neugier siegen und wagte mich an den Alchimisten.

Der Schreibstil war an vielen Stellen recht schwülstig, meistens aber einigermaßen schön zu lesen. Es stecken viele Lebensweisheiten in dem recht kurzen Text, darunter einige kluge Sätze, aber vor allem sehr viel Geschwafel, bei dem ich mit den Augen rollen musste. Diese so oft gelobten Weisheiten wirkten für mich zum einen zu stark vereinfacht, als dass ich sie auf mein Leben anwenden könnte, zum anderen oftmals schlichtweg banal. „Das Leben“ habe ich aus dem Buch nicht sprechen hören. Wie auch die anderen Bücher von Coelho, die ich gelesen habe, war das Buch esoterisch angehaucht. Esoterikelemente von mir aus gerne – allerdings muss ich auch sagen, dass ich mit den meisten Weisheiten eher wenig anfangen konnte, schon gar nicht, wenn diese auch ins religiöse gingen. Mit Sicherheit möchte der Autor mit diesem Buch etwas sehr Tiefgründiges mitteilen, zu mir hat das Buch leider nicht gesprochen, auch wenn ich durchaus sehe, warum andere dieser Literatur etwas abgewinnen können. Meine Meinung schwankte hierbei immer irgendwo zwischen „kann man schon lesen, ist ja wenigstens kurz“ und „wenn das Buch kein Ebook wäre, würde ich es jetzt an die Wand schmeißen“. Ich wurde von diesem Buch nicht verzaubert, es ist meiner Meinung nach kein Buch, für das man den Autor verehren müsste und ich war froh, als es vorbei war. Literaturkritiker Denis Scheck sagte über dieses Buch einmal: „wäre dieses Buch ein Pferd, man müsste es erschießen“ – erschießen muss man es von mir aus nicht, aber in der Wüste aussetzen und sich schnellstmöglich entfernen durchaus. Von Paulo Coelho werde ich in Zukunft die Finger lassen – diesmal wirklich.

Fazit: Meiner Meinung nach ein überschätztes Buch. Zu schwülstig, zu viele Lebensweisheiten, mit denen ich nichts anfangen konnte.

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