Sophie Benning: Kann man Hormone dressieren? (Teil 1)

  • Verlag: script5 (2009)
  • 192 Seiten

Klappentext: „Was tun, wenn man mit über 20 aus seiner Wohnung geschmissen wird, nur weil ein Mann zu Besuch war? Und wohin, wenn die eigene Mutter gerade ihr Comingout hatte und mit einer Frau zusammenwohnt, die in ihrer Freizeit Seelenbilder malt?

Emma hätte noch so einige andere Fragen ans Leben, aber zunächst reicht ihr eine simple Antwort darauf, wo sie in nächster Zeit pennen soll.
Wie hilfreich in so einem Fall die besten Freundinnen sind! Zu dritt schmieden die jungen Frauen einen Plan: eine WG in einem wunderschön sanierten Altbau. Jetzt muss nur noch eine weitere Mitbewohnerin her und dann kann losgelebt werden – ohne nervtötende Vermieter und mit nur einer gültigen Hausregel: Ab sofort Männerbesuch erlaubt, oder besser gesagt, erwünscht!“

„Kann man Hormone dressieren?“ von Sophie Benning ist der erste Band zur Trilogie rund um Emma Schubert und ihre Freundinnen. Emma wird mitsamt ihrer besten Freundin aus der Wohnung geworfen, weil unerlaubt Männerbesuch über Nacht blieb – wobei mir nicht ganz klar ist, inwiefern das mit dem Mietrecht zusammenpasst. Wie dem auch sei: Emma gründet eine WG, in der Männerbesuch von nun an kein Tabu mehr ist, ganz im Gegenteil.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, die Kapitel sind kurz – wenn man nach seichter Lektüre für zwischendurch sucht, sich beim Lesen nicht anstrengen möchte und nur nach Unterhaltung strebt, so wird man hier gut bedient. Benning bedient sich einer sehr jugendlichen, frischen Sprache, die zum Inhalt des Buches und zu den Charakteren passt. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, auch, wenn sie mir nicht immer sympathisch waren. Besonders Emma hat für meinen Geschmack andere Personen manchmal zu schnell verurteilt. Außerdem war sie manchmal doch sehr unreif. An einigen Stellen wirkte das Buch zudem ein wenig realitätsfern – wie mit dem Weichzeichner bearbeitet. Da es sich hierbei natürlich um einen (Liebes-)roman handelt, ist das allerdings zu verschmerzen; vielmehr entsteht dadurch auch die Wohlfühlatmosphäre, die dieses Buch ausstrahlt.

Davon abgesehen gab es einige Momente, die kurios und amüsant waren. Zusammen mit dem Schreibstil hat das dafür gesorgt, dass die Seiten nur so vorbeiflogen. Gelesen haben muss man diesen Roman meiner Meinung nach nicht unbedingt – ich bereue den Kauf aber dennoch nicht und würde auch die nächsten beiden Teile lesen. (Bzw. habe ich dies schon getan – vor sage und schreibe 9 Jahren. Damals, mit 13, haben mich viele der genannten Kritikpunkte übrigens viel weniger gestört. Daher ist dieses Buch unter Umständen eher für jüngere Leserinnen empfehlenswert – für ältere meiner Meinung nach eher weniger. Die wenigen pikanten Szenen, die es gibt, halten sich sehr in Grenzen.)

Übrigens: Im Einband war ein Lesezeichen zum Heraustrennen dabei. Meiner Meinung nach ein ziemlich cooles und nützliches Extra.

Fazit: Wenig Anspruch, aber dennoch recht unterhaltsam. Es gibt schlechtere, aber auch bessere Bücher aus diesem Genre. Für einen entspannten Leseabend ganz nett.

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