- Verlag: Argon (2018)
- 384 Seiten/9 Stunden, 13 Minuten
Klappentext: „Zwei entsetzliche Kindermorde hat er bereits gestanden und die Berliner Polizei zu den grausam entstellten Leichen geführt. Doch jetzt schweigt der psychisch kranke Häftling auf Anraten seiner Anwältin. Die Polizei ist sich sicher: Er ist auch der Entführer des 6-jährigen Max, der seit drei Monaten spurlos verschwunden ist. Doch die Ermittler haben keine belastbaren Beweise, nur Indizien. Da macht ein Kommissar dem verzweifelten Vater ein unglaubliches Angebot: Er schleust ihn in den Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie ein, als falscher Patient, mit einer fingierten Krankenakte. Damit er dem Kindermörder so nahe wie möglich kommt und ihn zu einem Geständnis zwingen kann …“
Ein verschwundenes Kind, ein verzweifelter Vater, ein gewissenloser Mörder und eine Psychiatrie… Gute Zutaten für einen guten Thriller. Nicht immer schaffen Autoren es, aus vielversprechenden Zutaten auch ein gutes Endergebnis entstehen zu lassen, hier aber glücklicherweise schon.
Ich war relativ schnell in der Geschichte drin, da ich unbedingt wissen wollte, was wohl mit dem kleinen Max passiert sein könnte. Fitzek spart auch schon zu Beginn der Story nicht mit Gewalt und Blutrünstigkeit. Dennoch fand ich es zumeist passend und nicht übertrieben, auch wenn der Gewaltpegel wirklich sehr hoch steigt und es nicht leichter zu ertragen wird, gerade, weil auch ein Kind im Spiel ist. Wie in den anderen Büchern, die ich von Fitzek kenne, ist auch hier eine starke Fokussierung auf die psychologische Komponente. Viele Fäden verlaufen durch das Buch, es war unter anderem manchmal recht verwirrend, aber Fitzek gelingt es, am Ende alles logisch zusammenzuführen. Zugleich wird der Leser (oder in meinem Fall: der Hörer) auch psychisch ganz schön eingespannt: die Ereignisse im Buch sind nichts für schwache Nerven. Psychische Gewalt ist hier genauso präsent wie die physische.
Die Charaktere waren gut beschrieben und man hat tiefe Einblicke in die jeweiligen Persönlichkeiten bekommen. Das Ende ist sehr dramatisch und mich persönlich konnte es auch überraschen. Die verschiedenen Wendungen inklusive des Twistes am Ende konnte ich tatsächlich nicht vorhersehen – genauso muss es sein. Daher würde ich den Insassen als gelungenen Thriller bezeichnen, dem man durchaus eine Chance geben sollte, sofern man nicht allzu zart besaitet ist.
Der Sprecher ist ebenfalls sehr gut und versteht es meisterhaft, das Geschehen in Szene zu setzen, sowohl bei den spannenden als auch bei den brutalen Szenen. Für dieses Hörbuch definitiv die richtige Besetzung.
Fazit: Mitreißender, brutaler Thriller, viele Wendungen und bis zum Ende spannend.