Scott Westerfeld: Special – Zeig dein wahres Gesicht

  • Verlag: Carlsen (2016)
  • Übersetzung: Gabriele Haefs
  • 384 Seiten

Klappentext: „Eine neue Operation hat Tally endgültig zu etwas Besonderem gemacht. Jetzt ist sie beängstigend schön, gefährlich stark, pfeilschnell – eine Special, geschaffen, um die Uglies und Pretties unter Kontrolle zu halten. Als Rebellen aus Smoke in der Stadt auftauchen, soll Tally ihre Loyalität beweisen und den Unterschlupf der Smokies aufspüren. Doch der Weg dorthin steckt voller Überraschungen und Erinnerungen. Denn einst war Tally selbst eine Smokey …“

Tally wurde wieder zwangsoperiert und gehört nun zu den gefürchteten Specials. Ihre Sprache hat sich dementsprechend wieder verändert: Pretties werden abwertend „Blubberköpfe“ genannt und alles dreht sich um Extreme, darum, „eisig“ zu bleiben. Tally Haltung gegenüber des Regimes hat sich merklich verändert und das geht aus der Geschichte auch klar hervor. Auch hier schwebt die große Frage im Raum – Welchen Preis darf man bezahlen, um die Menschheit und die Erde zu retten. Das Ganze ist letztendlich genauso eine ökologische wie auch eine soziale Frage. Diese Frage als Fundament ist für mich das interessanteste an der Trilogie und in jedem der drei Romane kommt genug Material zusammen, darüber nachzudenken.

Wer in dieser Welt denkt überhaupt noch normal? Und wodurch zeichnet „normales“ Denken sich aus? Tallys Wandlung in diesem Teil zeigt einmal mehr, wie sehr Gedanken und Einstellungen sich verändern können. Tallys Gefühle und Gedanken sind eine einzige Achterbahnfahrt. Der Mensch wird als sehr beeinflussbar dargestellt – gleichzeitig als zerstörerisch und gefährlich. Daran ist, wenn man darüber nachdenkt, eine ganze Menge dran.

Obwohl dieser Teil früher immer mein Favorit war, fand ich das erste Drittel doch ein wenig zäher als bei den anderen Bänden. Daher ist dieser Teil diesmal für mich ein wenig schwächer als die anderen. Dennoch gelingt es Westerfeld, Spannung aufzubauen, die Charaktere in ihrer Entwicklung darzustellen und den Leser dazu zu bringen, sich die Welt immer weiter zu erschließen. Der Konflikt zwischen Tally und Shay erschien mir in diesem Band sehr viel nachvollziehbarer als in dem Band davor. Auch die Dreiecksgeschichte wurde auf zufriedenstellende Art und Weise zu einem Ende gebracht. Außerdem gibt es am Ende einige interessante Zukunftsaussichten.

Für mich ist diese Buchreihe immer noch unter den Favoriten, was Jugendromane angeht. Das Thema Schönheitswahn sowie die Menschheit, die sich selbst zerstört wurde gut aufgegriffen und regt zum Nachdenken an. Die Geschichte ist an dieser Stelle eigentlich abgeschlossen, aber wen die Zukunft dieser Welt interessiert, hat noch einen vierten Band, bei dem die Hauptperson eine andere ist.

Fazit: Gelungener Abschluss der Reihe, regt zum Nachdenken an

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