- Verlag: Audiobuch (2019)
- Übersetzung: Anja Schünemann
- Sprecher: Erich Wittenberg
- 608 Seiten/16 Stunden
Klappentext: „Im Jahr 41 n. Chr.: Caligula wurde ermordet, Claudius ist der neue Kaiser von Rom – willensschwach, unbeholfen und unbeliebt. Claudius braucht einen schnellen Erfolg. Sein Plan: Vespasian soll den gefallenen Adler der XVII Legion zurück nach Rom bringen. Ein Relikt, das vor vierzig Jahren in den Wäldern Germaniens verloren ging, für die römischen Soldaten wie ein Heiligtum. Mit einem Reitertross nehmen Vespasian und sein Bruder die Fährte auf. Doch jemand sabotiert die Mission, und Nacht für Nacht werden mehr ihrer Gefolgsleute ermordet. Vespasian schlägt sich bis nach Britannien durch. Aber der Zorn seines Herrschers reicht weit …“
Normalerweise ist mit dem vierten Band einer Reihe längst der Punkt erreicht, bei dem es bergab geht, so meine Erfahrung. Nicht aber bei der Reihe um den späteren Kaiser Vespasian. Es wird immer noch viel und brutal gekämpft, die politischen Intrigen gehen weiter, egal welcher Römer sich die Macht unter den Nagel gerissen hat, und Vespasian wie immer mittendrin. Diesmal ist es Claudius, der dem Titelhelden das Leben schwer macht. Das Wort „Held“ ist übrigens auch hier wieder mit Vorsicht zu benutzen, da auch in diesem Teil sowohl die positiven als auch die negativen Seiten Vespasians zum Vorschein kommen. Er wird keinesfalls idealisiert oder romantisiert, eine Tatsache, die mir immer noch sehr gut gefällt und dem Buch eine gewisse Authentizität verleihen. Überhaupt sind alle Charaktere aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, die Charakterzeichnung ist sehr stark und vielseitig.
Die Kampfszenen wirken deshalb immer noch nicht langweilig, weil Fabbri sie immer anders aufbaut und immer wieder neue Szenerien benutzt. Wie schon in den Vorgängern gelingt es Fabbri, um die historischen Eckdaten eine spannende und bildreiche Geschichte zu spinnen. Sicher hat er sich auch die ein oder andere künstlerische Freiheit erlaubt, der Unterhaltung tut dies jedoch keinen Abbruch.
Zum Hörbuch kann ich dasselbe sagen, wie schon zu den drei Vorgängern: Wittenberg ist ein erstklassiger Sprecher, der es besser nicht hätte machen können. Seine Art, die Personen zu sprechen und die Schlachten zu verlesen, verleihen der Geschichte Leben und Farbe, sodass es trotz der Länge des Hörbuchs eine Freude ist, dabei zu bleiben.
Alles in allem eine Reihe, die ich bisher absolut empfehlen kann, sofern man historisches Interesse hegt. Ich kenne nicht viele Buchreihen, bei denen mir jeder Band gefällt, aber diese ist aktuell eine davon – und ich habe große Hoffnungen, dass das so bleibt.
Fazit: Durch die Vorgänger waren bei mir große Erwartungen geweckt, die dieser Band nicht enttäuscht hat. Absolut empfehlenswert.