Jan Lucas: Cyrus Doyle und die Kunst des Todes

  • Verlag: Aufbau (2018)
  • 377 Seiten

Klappentext: „Gefährliche Strände und eine tote Frau. In der malerischen Rocquaine Bay wird eine tote Frau gefunden. Auf ihrer Haut hat der Mörder eine zynische Botschaft hinterlassen. Cyrus Doyle und seine Kollegin Pat Holburn stehen vor einem Rätsel. Immer mehr Zeugen verstricken sich in Widersprüche. Und was verschweigt der Strandwächter, der zur Tatzeit in der Bucht war? Welches »schwarze Ungeheuer« glaubt er im Meer gesehen zu haben? Als von ganz oben in die Ermittlungen eingegriffen wird, geht Cyrus Doyle auf eigene Faust vor. Ein packender Kriminalroman mit Chief Inspector Cyrus Doyle.“

Dies ist der dritte Band um den Inspector Cyrus Doyle. Die ersten beiden Bände habe ich nicht gelesen, weswegen mir der Einstieg erst ein wenig schwerfiel, aber nach den ersten Kapiteln hatte ich mich dann doch noch gut in die Geschichte eingelesen. Es geht um eine tote Frau, die am Strand gefunden wird. Auf der Haut der Ermordeten ist mit Farbe eine obszöne Beleidigung geschmiert. Inspector Doyle ermittelt: was hat der Strandwächter wirklich gesehen, was hat es mit dem schwarzen Monster auf sich, das angeblich am Strand gesichtet wurde? Und was haben die Zeugen und Angehörigen der Toten zu verbergen?

Ob ich das Ermittlerteam nun sympathisch finde oder nicht, darüber war ich mir nie so ganz einig. Jetzt, da die Lektüre beendet ist, würde ich zumindest sagen, dass ich das Team auch in einem anderen Fall begleiten würde.

Die Geschichte nimmt auch sehr schnell Fahrt auf, es gibt eine Leiche und unzählige Verdächtige. Obwohl es vergleichsweise viele Personen gibt, verliert der Autor sich nicht im Namenwirrwarr, sondern schafft es, alle Personen so gut auszuarbeiten, dass der Leser ohne Probleme den Überblick behält. Es gibt einige Hinweise, die aber tatsächlich so uneindeutig sind, dass nicht sofort offensichtlich ist, wer die Tat begangen hat und es bis zum Ende spannend bleibt. Auch die Ermittler wirken authentisch, ihre Erkenntnisse nachvollziehbar und auch die zwischendurch eingestreuten Geschichten aus den Privatleben der Handelnden sind erfrischend und lenken nicht von der Haupthandlung ab. Dass ich die Vorgänger nicht kannte, hat mich nicht gestört, da ich trotzdem gut mitkam. Lucas verzichtet außerdem auf seltsame Zufälle, sondern überlässt die Aufklärung ganz seinen Figuren, ohne Fortuna miteinzubeziehen. Es gibt auch keine abstrusen Wendungen oder Verstrickungen, sondern alles bleibt in einem realistischen und nachvollziehbaren Rahmen, sodass man am Ende das Gefühl hat, einen soliden Krimi gelesen zu haben.

Das Buch hat kaum Längen, die Beschreibungen der Orte kreieren eine gute Atmosphäre und wirken meiner Meinung nach nie wie Füllmaterial. Stattdessen wird ein anschauliches Bild eines Ortes vermittelt, das durch eine kleine Karte am Anfang des Buches unterstützt wird.

Fazit: Ein solider, atmosphärischer Krimi, der ohne künstlich erzeugte Spannung auskommt und durchweg spannend bleibt.

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