Richard Laymon: Der Keller

  • Verlag: Heyne (2008)
  • Übersetzung: Kristof Kurz
  • 1232 Seiten

Klappentext: „Man nennt es das „Horrorhaus“, denn vor Jahren hat es hier eine ungeklärte Mordserie gegeben. Inzwischen ist es eine Touristenattraktion, täglich besucht von zahllosen Neugierigen. Doch dann gibt es einen neuen Mord. Und noch einen. Und nach und nach stellt sich heraus, dass dies kein gewöhnlicher Killer ist – dass im Keller des Hauses eine Kreatur lebt, die alles andere als menschlich ist. Und sie fängt gerade erst an…“

„Der Keller“ von Richard Laymon besteht eigentlich aus drei Romanen („Der Keller“, „Das Horrorhaus“ und „Mitternachtstour“), deren Inhalte sich um das sogenannte „Horrorhaus“ drehen. Vor Jahren sind dort schreckliche Morde passiert, doch nun ist das Haus zu einer Touristenattraktion geworden. Doch es kommt, wie es kommen muss: es geschehen weitere Morde. Und der Täter ist offensichtlich kein Mensch, sondern eine Kreatur, die im Keller haust…

Der erste Teil des Buches war meiner Meinung nach der beste. Die Geschichte des Horrorhauses war hier noch neu und unverbraucht. Es ging hier nicht nur um das Haus an sich, sondern auch um die Geschichte der Hauptpersonen. Eine Mutter und ihre Tochter auf der Flucht vor dem Exmann, stranden in der Stadt, in der das Horrorhaus steht. Die Geschichte ist spannend und mitreißend, spart aber auch nicht an expliziten Darstellungen von Sex und Gewalt.

Ich hatte schon vor dem Lesen gehört, dass Laymon nichts für schwache Nerven ist und vom Brutalitätsgrad deutlich über den meisten seiner Kollegen steht. Die ersten Seiten war ich noch nicht überzeugt davon, allerdings änderte sich dies recht schnell. Tatsächlich würde ich behaupten, dass ein paar dieser Szenen hart an der Grenze waren, zum Beispiel wenn Kinder involviert waren. Dennoch gehörten diese Szenen auch zu dem, was dieses Buch bzw. diese drei Bücher ausmacht. Hohe Literatur ist das zwar nicht, ich hatte aber auch nicht das Gefühl, dass das Laymons Ziel war. Gerade das erste Buch überzeugt mit interessanten Charakteren und einer spannenden, wenn auch schockierenden Handlung. Auch das Ende war meiner Meinung nach absolut lesenswert.

Der zweite Teil war ebenfalls gut. Auch hier wurde nicht mit schockierenden Szenen und Handlungsverläufen gespart. Der Plot knüpft direkt an den ersten Teil an, die Handlungsstränge aus Teil 1 wurden weitergeführt, aber es wurden auch neue Charaktere in einer andern Zeitebene eingeführt. Diese wirkten leider sehr austauschbar und wenig ausgearbeitet, daher fiel es mir hier deutlich schwerer, von der Geschichte gepackt zu werden.

Der schwächste Teil ist für mich auf jeden Fall der dritte. Die anderen Teile waren spannend und auf eine positive Weise grauenhaft, während der letzte Teil mich eher gelangweilt hat. Ich hatte hier das Gefühl, dass die Charaktere absolut keine Farbe mehr hatten, alle wirkten austauschbar und unsympathisch. Außerdem kam mir die Handlung doch sehr aufgewärmt vor und ich habe mich mehrfach dabei erwischt, wie ich ganze Seiten nur überflogen habe. Die anderen Bücher hatten zwar auch ihre Längen, aber im letzten Teil kam mir das extrem vor. Auch sämtliche Schockmomente überzeugten nicht mehr, weil ich das Gefühl hatte, das alles bereits gelesen zu haben.

Der Schreibstil riß mich nicht vom Hocker, passte aber durchaus zum Stil der Bücher.

Fazit: Die ersten beiden Bände sind schockierende Werke der Horrorliteratur für alle, die ihre böse Seite befriedigen wollen und absolut empfehlenswert (vorausgesetzt man hat starke Nerven und keine hohe Ekelschwelle), der dritte Band ist meiner Meinung nach lediglich ein Aufguss der Vorgänger.

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