- Verlag: Goldmann (2006)
- Übersetzung: Ariane Böckler
- 412 Seiten
Klappentext: „Kinsey Millhone soll auf eine junge Frau aufpassen, die zwei Jahre im Gefängnis gesessen hat, und ihr dabei helfen, in die Normalität zurückzufinden. Eigentlich keine allzu schwierige Aufgabe für die erfahrene Privatdetektivin. Doch Reba Lafferty hat eine düstere Vergangenheit, und sie hat noch ein paar Rechnungen offen. Vor allem mit ihrem Ex-Chef und ehemaligen Liebhaber Alan Beckwith. Kinsey will Reba helfen – aber die hat bald nur noch ihren eigenen Rachefeldzug im Sinn …“
„R wie Rache“ ist der 18. Teil der Alphabet-Reihe rund um Kinsey Milhone und der letzte Teil, der auf Deutsch erschienen ist. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen, und ehrlich gesagt ist mir die Reihe dafür auch zu lang. Wir begleiten die Detektivin Kinsey dabei, wie sie Reba, die gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, in ein normales Leben zurückführt. Dabei hat diese noch einige Rechnungen offen und auch Kinsey verstrickt sich zunehmend in Rebas Vergangenheit.
Wer die Figur der Kinsey Milhone bereits kennt, hat hier wohl einen Vorteil. Mir jedenfalls fiel es relativ schwer, mich in die Geschichte einzufinden und Kinsey näherzukommen. Es war zwar nicht so, dass sie mir unsympathisch gewesen wäre, aber sie blieb mir einfach ein wenig fremd. Der Fall selbst konnte mich auch kaum fesseln. Die Story wurde mir zwischenzeitlich immer wieder zu zäh. An anderen Stellen kam dann doch Spannung auf, aber nicht genug, um das Buch wieder rauszureißen. Der eigentliche Kriminalfall, falls man ihn denn als solchen bezeichnen möchte, geriet immer wieder sehr in den Hintergrund, während die persönliche Geschichte von Kinsey in den Vordergrund rückte. Wenn man dieses Buch als erstes Buch der Reihe liest oder vordergründig einen spannenden Fall lesen möchte, hat hier eher schlechte Karten.
Tatsächlich kann ich mich an die Story kaum noch erinnern, obwohl es noch gar nicht lange her ist, dass ich das Buch gelesen habe. So wenig hat mich das ganze mitgerissen. Der Schreibstil war zwar sehr angenehm und das Buch las sich dementsprechend ganz gut, aber inhaltlich fällt es bei mir leider durch. Ich werde mir die anderen Bücher der Reihe wohl vorerst nicht anschauen, vor allem, da man die Reihe (die aufgrund des Todes von Sue Grafton schon bei Y aufhört) auf Deutsch ohnehin nicht vollständig bekommen kann. Warum es auf Deutsch noch einen „Zusatztitel“ braucht („Ausgespielt – R wie Rache“ statt „R wie Rache“) verstehe ich auch nicht.
Da ich aber davon ausgehe, dass Milhone-Fans hier durchaus auf ihre Kosten kommen, vergebe ich 3 Sterne.
Fazit: Mittelmäßiger Krimi, bei dem die Geschichte immer wieder in den Hintergrund rückt. Für Kinsey-Milhone-Fans vielleicht nochmal ansprechender als für Leute, die das Buch nur des Falles wegen lesen.
Ein Gedanke zu „Sue Grafton: Ausgespielt – R wie Rache“