James Bowen: Bob, der Streuner

  • Verlag: Bastei Lübbe (2016)
  • Übersetzung: Ursula Mensah
  • 272 Seiten

Klappentext: „Wenn ich irgendetwas gelernt habe in den letzten Jahren, dann das Unerwartete zu erwarten. Es war als ob jeder Tag eine Überraschung für uns bereithielt. Aber der absolut surrealste Moment war, als Bob und ich über ein Filmset liefen, das uns selbst darstellte, wie wir auf den Straßen von Islington und Covent Garden saßen, Musik machten und den Big Issue verkauften. Ich kann immer noch nicht glauben, dass das alles wahr ist. James Bowen“

Ehemals obdachlos und heroinabhängig – keine guten Voraussetzungen für James Bowen. Bis er eine streunende Katze trifft – Bob – mit dessen Hilfe er zurück ins Leben findet.

Bowens Geschichte beginnt auf der Straße – als Straßenmusiker schlägt er sich durch. Seine Arbeit als Straßenmusiker und später als Verkäufer einer Obdachlosenzeitschrift wird sehr genau beschrieben, auch die Grausamkeit, mit der Mitmenschen einem begegnen können. Es steht nicht nur die Katze im Vordergrund, es ist eben nicht nur eine süße Geschichte mit einem süßen Kater, sondern auch eine Geschichte über die Probleme, die Sucht mit sich bringt. Aber natürlich kommt Bob auch nicht zu kurz: wie er in sein Leben kommt und wie er es geschafft hat, es zu verbessern wird ebenso genau und gefühlvoll beschrieben wie der Rest. Hierbei bleibt Bowen realistisch: es ist nicht so, dass die Katze in sein Leben tritt und dann magischerweise alles gut wird, vielmehr wird hier ein Prozess beschrieben, ein Kampf, sein Leben wieder leben zu können.Daher ist dieses Buch nicht nur für Katzenfans interessant: allein der Weg, den Bowen bestreiten muss, ist interessant genug, um gelesen zu werden.

Letztendlich ist es eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt, als wahre Geschichte geht einem das Schicksal von Bowen und seinem Kater sehr nahe, sodass dieses Buch zu den Büchern gehört, die mir immer wieder im Kopf „rumstreunern“. Gerade weil Bowen so offen und ehrlich die Höhen und Tiefen seines Lebens mit uns teilt, konnte ich gut mitfühlen. Sprachlich werden einfache, aber klare Worte benutzt. Dadurch ist das Buch sprachlich recht leicht und schnell zu lesen, auch wenn der Inhalt nicht immer ganz so leicht verdaulich ist.

Fazit: Aufwühlende Geschichte, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird

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