Paula McLain: Hemingway und ich

  • Verlag: Aufbauverlag (2018)
  • Übersetzer: Yasemin Dinçer
  • 480 Seiten

Klappentext: „Eine große Liebe vor der bedrohlichen Kulisse des Zweiten Weltkriegs: Meisterhaft inszeniert Paula McLain die außergewöhnliche Geschichte von Ernest Hemingway und seiner dritten Frau, der berühmten Kriegsreporterin Martha Gellhorn.
Als Martha sich haltlos in den zehn Jahre älteren Ernest verliebt, ist sie gerade achtundzwanzig Jahre alt. An seiner Seite legt sie den Grundstein für ihre Karriere als Autorin. Doch als Ernest immer größere Erfolge feiert, muss Martha sich entscheiden: Möchte sie die Frau eines weltberühmten Mannes sein oder ihren eigenen Weg gehen?“

Das Buch thematisiert die Beziehung und Ehe zwischen der Journalistin und Schriftstellerin Martha Gellhorn und Ernest Hemingway. Martha versucht, sich selbst einen Namen zu machen und reist in Kriegsgebiete, um als eine der wenigen Frauen ihrer Zeit über den Krieg zu berichten. Hemingway wird derweilen immer erfolgreicher – schafft es Martha, ihre Ehe zu erhalten und ihre Karriere voranzutreiben, ohne im Schatten Hemingways zu verschwinden?

Bereits am Anfang des Buches erhält der Leser eine Einführung in die Probleme der damaligen Zeit und die Umstände des Krieges. Für mich war das sehr hilfreich, da ich so das Gefühl hatte, nicht einfach ins kalte Wasser geworfen zu werden, sondern gleich ein Gefühl für die Zeit zu bekommen. Auch für die Protagonistin habe ich schnell ein Gespür bekommen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und hat den Figuren Leben eingehaucht. So wirkten Martha und Ernest für mich sehr real und greifbar. Auch die Konflikte mit denen vor allem Martha zu kämpfen hatten, zogen mich in ihren Bann und regten zum Nachdenken an – Martha hatte nämlich nicht nur damit zu kämpfen, in der Literaturwelt neben ihrem berühmten Ehemann zu bestehen, sondern auch mit ihrer Rolle als Frau in der damaligen Zeit. Die Autorin zeigt sehr deutlich, was für eine starke und ungewöhnliche Frau Martha war. Zwar wird auch ihre Ehe mit Hemingway thematisiert, jedoch bleibt Martha im Vordergrund. Sowohl in ihre Karriere als auch in ihre fragwürdige Beziehung zu Ernest Hemingway bekommt der Leser Einblicke. McLain schreibt sehr lebendig, wodurch das Gefühl entsteht, man kennte die Personen tatsächlich.

Als Kriegsreporterin reist Martha immer wieder in gefährliche Gebiete, was von der Autorin mit viel Hintergrundwissen und Emotionalität vermittelt wird. Mehr noch: als Leser habe ich direkt Lust bekommen, mich näher mit dem Thema und auch mit den Personen zu beschäftigen. Es werden auch immer wieder Kapitel eingestreut, aus denen man etwas über die Gedanken von Hemingway erfährt. Diese sind meiner Meinung nach gut gelungen und haben es mir erlaubt, Hemingway auch ein wenig besser zu verstehen.

Alles in allem ein sehr gelungenes und mitreißendes Buch, dass die Entwicklung der Personen und auch der Ehe zwischen Martha und Ernest beschreibt. Lediglich das Ende wirkt auf mich ein wenig überhastet, ich hätte mir im letzten Teil des Buches ein wenig mehr Ausführlichkeit gewünscht.

Fazit: Ein gut geschriebenes Buch über das Leben einer spannenden Persönlichkeit. Eine klare Leseempfehlung, für alle, die Interesse an der damaligen Zeit und an Ernest Hemingway haben.

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