- Verlag: Goldmann (2016)
- Übersetzung: Ulrike Laszlo
- 416 Seiten
Klappentext: „Sophie Collingwood liebt Bücher, vor allem die von Jane Austen. Ihrer Leidenschaft kann sie auch beruflich nachgehen: als Angestellte in einem Londoner Antiquariat. Dort versucht sie für ihre Kunden noch die obskursten Werke aufzutreiben – wie beispielsweise „Ein kleines Buch allegorischer Geschichten“. Für diese Sammlung erbaulicher Erzählungen aus dem Jahr 1796 gibt es gleich zwei Interessenten. Was Sophie nicht ahnt: Das schmale Bändchen birgt den Schlüssel zu einem Geheimnis um Jane Austens Meisterwerk “Stolz und Vorurteil”. Und plötzlich wird aus der Suche nach einem vergessenen Buch ein höchst gefährliches Abenteuer … Ein bezaubernder Roman um alte Bücher, junge Liebe und den Charme von Jane Austen!“
Der Roman von Charlie Lovett ist ein sehr schöner Liebesroman mit einigen Krimielementen. Wer Jane Austens Werke kennt, wird sicher eine Menge Anspielungen erkennen – der ganze Roman dreht sich um Bücher, Literaturfans werden da gut bedient. Aber auch, wenn man nichts von Austen gelesen hat, wird man das Buch verstehen können.
Die Protagonistin Sophie ist eine sympathische junge Frau, die man im Laufe der Story recht gut kennenlernt. Ich bin mit ihr schnell warm geworden, vor allem auch, weil uns die Liebe zu Büchern verbindet. Jane Austen dürfte den meisten bereits bekannt sein, aber im Buch lernt der Leser sie nochmal von einer neuen Seite kennen: die Autorin, die sich mit dem (fiktiven) Richard Mansfield über ihre Werke unterhält. Viel Biographisches fließt hier ein, aber auch Informationen zum Druck und zur Veröffentlichung von Büchern zu ihrer Zeit. Die Nebencharaktere wurden ebenfalls gut ausgearbeitet: da wäre zum einen Sophies Onkel Bertram, ein großer Buchliebhaber, mit dem Sophie schon oft über Bücher philosophiert hat und der mir mit seinem warmherzigen und klugen Wesen sehr ans Herz gewachsen ist. Außerdem natürlich Richard Mansfield, dessen Buch Sophie Collingwood und auch dem Leser einige Rätsel aufgeben.
Lovett wechselt zwischen der Zeit von Austen und der heutigen Zeit und schafft es dabei immer, den richtigen Ton zu treffen und eine gute Atmosphäre zu kreieren. Austens Gespräche mit Mansfield sowie Sophies Nachforschungen über das Geheimnis ihrer Lieblingsautorin sind gleichermaßen unterhaltsam. Die Krimielemente sind meiner Meinung nach gut in die Geschichte eingeflochten worden, auch die beiden Zeitebenen verschmelzen auf gekonnte Art und Weise miteinander.
Am Ende äußert sich der Autor noch zu dem Wahrheitsgehalt seiner Figuren und der im Buch vorkommenden Ereignisse. Dies war für mich am Ende nochmal besonders interessant.
Fazit: Für Jane-Austen-Fans und Literaturliebhaber ein absolut lohnenswertes Buch.