1. Die Bestimmung (2012), 480 Seiten
2. Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit (2012), 528 Seiten
3. Die Bestimmung – Letzte Entscheidung (2014), 512 Seiten
- Verlag: cbt
- Übersetzer: Petra Koob-Pawis
Die Bestimmung:
Eine Welt, in der die Menschen nach ihren Charaktereigenschaften eingeteilt werden (Altruan – selbstlos, Amite – friedfertig, Ken – wissbegierig, Candor – freimütig, Ferox – furchtlos) und eine Heldin, die mehrere dieser Eigenschaften in sich vereint. Damit ist Tris, die Protagonistin, eine Unbestimmte, was sie in große Gefahr bringt.
Der erste Teil der Bestimmung-Trilogie ist durchaus gelungen. Sprachlich gibt das Buch nicht viel her, es ist sehr einfach geschrieben und liest sich sehr schnell weg. Dafür ist die Idee der Geschichte spannend: eine Welt, in der alle Menschen in Fraktionen eingeteilt werden, die bestimmten Charaktereigenschaften entsprechen. Über die Welt an sich wird im ersten Teil noch nicht allzu viel Preis gegeben, aber genug, um eintauchen zu können. Die Fraktionen werden so dargestellt, dass der Leser ein relativ klares Bild von der Gesellschaft dieser Welt bekommt. Über die Hintergründe erfährt man zwar kaum etwas, dies ist jedoch in Ordnung, da in den Folgebänden darüber aufgeklärt wird. Die Hauptperson, Tris, ist für die Geschichte passend, wenn auch manchmal ein wenig anstrengend. Die Handlung bleibt durchgängig spannend und fesselnd. Manchmal wurde der Inhalt für ein Jugendbuch überraschend brutal – allerdings finde ich, dass es nie übertrieben war und immer zur Geschichte und in diese Welt gepasst hat.
Was mich ein wenig gestört hat war, dass zwar immer der Spruch „Fraktion vor Blut“ erwähnt wurde und dass man seine Familie und seine ursprüngliche Fraktion hinter sich lassen muss, wenn man wechselt, aber dennoch wird ständig erwähnt, dass niemand seine alte Fraktion wirklich hinter sich lassen kann. Da stellte sich mir die Frage, wozu überhaupt gewählt wird. Außerdem wird zwischenzeitlich ziemlich viel darüber gefaselt, zu welcher Fraktion Tris sich denn nun zugehörig fühlt. Da hatte ich zeitweise das Gefühl, immer wieder dasselbe zu lesen. Ein weiterer Negativpunkt: ich habe Rechtschreibfehler gefunden.
Dennoch ist „Die Bestimmung“ ein gelungener Roman. Allerdings muss ich dazu sagen, dass Teil 1 auch der beste Teil der Reihe war – um nicht zu sagen, der einzig Gute. Demnach würde ich das Buch nicht empfehlen, da der Rest der Reihe sich nicht lohnt und das Buch alleine keine abgeschlossene Geschichte erzählt.
Fazit: Wäre das Buch in sich abgeschlossen gewesen, hätte ich vier Sterne vergeben. Die anderen Teile, die meiner Meinung nach deutlich schlechter sind als Teil 1, ziehen die Bewertung runter, da Teil 1 zu viele Fragen offen lässt, als dass man die anderen Teile außen vor lassen könnte. „Die Bestimmung“ ist sehr vielversprechend, aber die Trilogie als Ganzes kann die Erwartungen leider nicht erfüllen.
Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit
Die Bestimmung – Letzte Entscheidung
Der zweite Teil der Reihe war schon schlechter als der erste und der dritte ist qualitativ noch einmal darunter. Leider. Ich hatte durchaus die Hoffnung, dass der dritte Teil die Trilogie noch einmal hochreißt und es doch noch schafft, einen spannenden Abschluss zu bieten. Ich wurde enttäuscht.
Die Geschichte geht im dritten Teil genauso wirr weiter wie im zweiten Teil. Wie im Vorgänger gibt es auch hier wieder ein ständiges Hin und Her, dass die Handlung weder weiterbringt, noch auch nur im Ansatz spannend ist. Die Sprache ist immer noch einfach und wenig anspruchsvoll. Generell wurden hier einfach dieselben Fehler gemacht, wie schon im zweiten Teil. Eine Änderung wurde eingeführt: anders als in den ersten beiden Bänden wird die Geschichte nicht mehr nur aus Tris‘ Sicht erzählt, sondern auch aus der Perspektive von Four. Hier erschließt sich mir leider überhaupt nicht, warum das so gemacht wurde. Da sich beide Perspektiven vom Schreibstil nicht unterscheiden, lässt sich im ersten Moment nicht feststellen, wer den gerade dran ist. Es war anstrengend, verwirrend, störend und hatte für die Geschichte keinen Wert.
Sämtliche Wendungen der Geschichte waren wenig überraschend. Die Charaktere konnte ich oftmals gar nicht mehr ernst nehmen und das Ende ist auch absolut misslungen. Fesseln konnte mich die Geschichte definitiv nicht, je mehr ich las, desto weniger war ich am Ausgang des Buches interessiert. Das Ende selbst kam meiner Meinung nach auch nicht richtig zur Geltung, da es, wie viele andere wichtige Ereignisse auch, im Einheitsbrei der unwichtigen Nebenhandlungen unterging. Ab und an vermisste ich auch die Logik und konnte, wie im Vorgänger auch schon, die Handlungen der Personen nicht nachvollziehen.
Fazit: Die Trilogie hat gut angefangen und wurde dann immer schlechter. Das vorhandene Potenzial des ersten Teils und der Idee der Geschichte wurde nicht genutzt. Leider ist es sinnlos, den ersten Band zu lesen und die anderen nicht, deswegen kann ich die komplette Serie leider nicht empfehlen.Den Zusatzband, der aus Fours Perspektive geschrieben ist, werde ich mir sparen.