Jean-Dominique Bauby: Schmetterling und Taucherglocke

  • dtv (2008)
  • Übersetzung:  Uli Aumüller
  • 133 Seiten

Klappentext: „Er war 43 Jahre alt, Vater zweier Kinder und ein erfolgreicher Redakteur, als ihn am 8. Dezember 1995 ein Gehirnschlag all seiner bisherigen Lebensmöglichkeiten beraubte. Fünfzehn Monate später beendete er ein Buch, das er allein mit dem Blinzeln seines linken Augenlids – die einzige verbleibende Verständigungsmöglichkeit – diktiert hatte. Es ist ein einzigartiges Dokument, ein Akt der Selbstbehauptung des Geistes angesichts der totalen physischen Niederlage. Die Krankheit hat Bauby zu einem Schriftsteller gemacht, der mit bewunderswertem Humor seine Situation analysiert. Ein erschütterndes Selbstzeugnis, ein einzigartiges Stück Literatur und ein Buch, das Mut macht zum Leben.“

Schon allein die Entstehung dieses Buches ist beeindruckend: mit seinem linken Augenlid diktierte Jean-Dominique Bauby dieses Buch, was dieses Werk an sich schon einzigartig und faszinierend macht. In 29 kurzen Kapiteln beschreibt der Autor sein Leben mit dem Locked-in-Syndrom, aber auch, wie es vorher war und wie er jetzt mit seiner Situation umgeht. Chronologisch geordnet sind die Kapitel nicht, vielmehr springt Bauby von einem Gedanken zum nächsten, was beim lesen aber nicht stört, sondern Sinn ergibt, wenn man sich in Baubys Zustand hineinversetzt.

Zum einen beschreibt er, wie wertvoll ihm seine Erinnerungen sind: in ferne Länder reisen, den Geschmack eines guten Essens… Gleichzeitig muss er sich jeden Tag aufs Neue den Problemen stellen, die sein Zustand zwangsläufig mit sich bringt. Gefangen in seiner Taucherglocke ist er von anderen abhängig, kann nur mühsam mit der Außenwelt kommunizieren; einige Freunde drehen vor seiner Tür gar wieder um, weil sie seinen Zustand nicht ertragen. Die Kapitel sind hierbei recht kurz und lesen sich sehr angenehm, inhaltlich sind sie jedoch intensiv und eindrücklich, aber auch mit feinem Humor gewürzt. Insgesamt gibt das Buch einen intimen Einblick in das Leben eines LIS-Patienten. Man merkt die innere Zerrissenheit, aber auch Fortschritte, Kraft und Hoffnung. Alles in allem ein authentischer Bericht über ein Leben, dass aus den Fugen geraten ist.

Fazit: Beeindruckendes Buch, dass einen so schnell nicht mehr loslässt.

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