Nicholas Sparks: Wie ein Licht in der Nacht

  • Verlag: Heyne (2013)
  • Übersetzung: Adelheid Zöfel
  • 464 Seiten

Klappentext: „Niemand im Küstenort Southport weiß, wer die neue Einwohnerin Katie ist und woher sie kommt. Sie lebt komplett zurückgezogen und vermeidet jeden Kontakt mit anderen. Erst dem jungen Witwer Alex, der zwei kleine Kinder hat, gelingt es langsam und behutsam, ihr näherzukommen. Doch Katie hütet ein dunkles Geheimnis. Wird sie für die Liebe alles aufs Spiel setzen?“

Von Sparks habe ich schon im Voraus erwartet, dass es wieder ein wenig kitschig wird, und so war es am Ende auch. Das Buch liest sich sehr schön, es ist nicht zu blumig, es ist nicht schwer, stilistisch eben genau das, was man braucht, wenn man sich einfach mal mit einem Tee aufs Sofa setzen möchte, um mal einen entspannten Leseabend zu verbringen. Inhaltlich war es so, dass es recht linear war, kaum überraschend, sehr in Watte gepackt. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass keine Beziehung sich so fantastisch einfach entwickeln kann, schon gar nicht unter solchen Umständen. In Sparks‘ Welt geht das – und das ist nicht einmal unbedingt nur schlecht.

Die Charaktere sind ein wenig eindimensional: wir haben Katie, ein wenig mysteriös, aber im Grunde genommen eine starke Frau, den Ex-Soldaten Alex, der einfühlsam und „traummannig“ ist, und den tyrannischen Ex. Interessanterweise genau dieselben Typen, die auch schon in „Für immer der Deine“ aufgetreten sind. Auch dass das Militär wieder eine nicht unerhebliche Rolle spielt und dass Katie lieber zu Fuß geht, als Auto zu fahren, sind wiederkehrende inhaltliche Strukturen. Insofern konnte ich einige Parallelen zu „Für immer der Deine“ feststellen, auch von der Art, wie das Ende geschrieben war. Vielleicht ist mir das nur so deutlich aufgefallen, weil es noch nicht so lange her ist, dass ich diese Lektüre beendet habe, ich würde daher eher dazu raten, einige Zeit Abstand zwischen den Büchern von Sparks zu lassen, damit keine Langeweile aufkommt.

Das Ende hat einen Hauch von Übernatürlichkeit, kann man mögen, muss man nicht; ich fand es in dem Kontext aber okay. Das Buch war zwischendurch immer wieder recht kitschig, auf eine Art, dass es fast unrealistisch wirkte, aber insgesamt war es eine relativ angenehme Lektüre. Die Charaktere waren mir sympathisch genug, dass ich ihre Reise bis zum Ende verfolgen wollte. Außerdem, dass muss erwähnt sein, wurde es zwischenzeitlich ganz schön brutal für einen Liebesroman. Meiner Meinung nach hat das der Geschichte aber die nötige Würze verliehen, um mich als Leser wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen und nicht komplett im Kitsch zu versinken. Jedenfalls wurden auch ernste Themen behandelt, eindrücklich beschrieben und angemessen bearbeitet. Gerade in den Beschreibungen von Katies Geheimnis geht Sparks wesentlich tiefer, als ich erwartet habe, ich war positiv überrascht und sehr gefesselt.

Fazit: Kitschig, zwischenzeitlich erstaunlich brutal, flüssig erzählt – alles in allem eine angenehme Lektüre, aber auch nicht überragend. Ich konnte einige Parallelen zu einem anderen Sparks-Buch feststellen.

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