Thomas Brinx/Anja Kömmerling: Neumond

  • Verlag: Thienemann (2011)
  • 288 Seiten

Klappentext: „Immer an Neumond treffen sie sich auf der Waldlichtung – Chang, Jonas und Yannik. Denn dort haben sie sich kennengelernt, als der Meteorit einschlug. Damals waren sie noch Kinder und haben sich ewige Freundschaft geschworen. Trotz aller Unterschiede – an Neumond sind die drei immer zusammen. Immer. Und daran wird sich auch nichts ändern. Das ist Gesetz. Genauso wie es immer Chicken Wings geben muss. Und es zwischen ihnen keinen Sex geben darf. Nichts kann sie trennen – bis ein zweiter Meteorit in das Leben der drei einschlägt: Yannik hat Krebs.“

„Neumond“ ist eine Geschichte über drei Jugendliche, die sich selbst als „Außerirdische“ bezeichnen. Drei Jugendliche, die sich anders fühlen, nicht dazugehörig. Die sich immer am Neumond treffen, um den Tag zu feiern, an dem sie sich kennengelernt haben. Dann bekommt Yannik Krebs.

Die drei Protagonisten wurden unfassbar gut ausgearbeitet. Allen dreien kommt man sehr nahe, alle drei haben ihre typischen Eigenschaften und sind für den Leser greifbar und wirklichkeitsnah. Auch die Beziehungen, die unter einander herrschen sowie die Beziehung zur Außenwelt werden gut dargestellt. Jeder von ihnen hat seine ganz individuellen Probleme, verarbeitet seine Gefühle auf seine Art und Weise. Ich persönlich fand Yannik ein wenig anstrengend – er sagt ständig Wörter oder ganze Sätze rückwärts und ist generell ein wenig speziell, letztendlich macht aber das auch das Buch aus. Das Umfeld der Charaktere wurde mit viel Liebe zum Detail beschrieben, sodass der Verlauf der Geschichte beim Leser seine geballte emotionale Wirkung entfalten kann.

Bis zum Ende wird man mitgenommen, man kann sich gut in die Personen reinversetzen, mitfühlen und mithoffen. Der Verlauf der Krankheit, die Reaktionen des Umfelds und die Gefühle der Freunde – all das wird realistisch beschrieben, ohne dabei zu dick aufzutragen oder zu „fachspezifisch“ zu werden. Das Ende hat mich ebenfalls überzeugt.

Der Schreibstil ist angenehm, liest sich schnell und hat dennoch einige Eigenheiten, die das Buch besonders machen. Als Jugendroman nicht nur verständlich, sondern auch mitreißend. Ernste Themen, vordergründig der Krebs, aber auch Freundschaft, (unerfüllte) Liebe, Zusammenhalt, Zugehörigkeit (oder das fehlen ebendieser) und Familienprobleme werden jugendgerecht verarbeitet.

Fazit: Gefühlvoller Jugendroman, der emotional berührt und ernste Themen gut verarbeitet.

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