Stephen King: Cujo

  • Verlag: Heyne (2016)
  • Übersetzung: Harro Christensen
  • 399 Seiten

Klappentext: „Zweiter Roman des Castle-Rock-Zyklus

Der Bernhardiner Cujo ist der Liebling von ganz Castle Rock. Eines Tages wird er von einer Fledermaus mit einem teuflischen Virus infiziert. Die Kleinstadtidylle verwandelt sich fortan in eine Hölle, die von einem mordgierigen Monster beherrscht wird …“

Ich lese die Bücher von Stephen King eigentlich recht gerne, daher habe ich mich auf die Lektüre von „Cujo“ gefreut. Ich muss gestehen, dass ich ein wenig enttäuscht war. Meiner Meinung nach gibt es weitaus bessere Werke von King (Carrie, Sie, Es, Friedhof der Kuscheltiere…), an die Cujo leider nicht heranreicht.

Das Hauptproblem ist das Fehlen von Spannung in den ersten zwei Dritteln. Bis die Story richtig an Schwung gewinnt, dauert es schier ewig. Es gibt mehrere Perspektivwechsel, und während ich die Perspektive von Cujo selbst gut gelungen fand, waren die anderen Handlungsstränge für mich ein wenig zäh. Eheprobleme, Probleme auf der Arbeit, unzählige Ergüsse über Frühstücksflocken… nichts davon spannend oder gar gruselig. Die Entwicklung der Geschichte ist dementsprechend langsam, der Spannungsbogen wird allein von den immer mal wieder eingestreuten Passagen mit Cujo getragen – ein bisschen mager in der Gesamtrechnung. Eventuell liegt es auch daran, dass auf meinem Klappentext was anderes steht als hier angegeben (es ist von „namenlosem Übel“ die Rede), aber ich habe auch einfach etwas anderes erwartet. Sicher, die Ereignisse sind grauenhaft, sind meiner Meinung nach aber noch weit entfernt von einer „Hölle“, die von einem „mordgierigen Monster“ beherrscht wird. Kein Vergleich zu anderen Büchern von King. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass erst gegen Ende des Buches wirklich etwas passiert. Dafür sind die letzten Passagen des Buches aber auch richtig spannend und haben mich gefesselt. Allein der letzte Abschnitt des Buches zieht die Bewertung massiv nach oben.

Der Klappentext meiner Ausgabe suggerierte dies zwar, aber hier ist nichts Übernatürliches am Werk. Die Geschichte ist vollkommen logisch und sogar mehr oder weniger realistisch. Das wäre für mich noch ein Pluspunkt. Das emotionale Ende finde ich auch sehr gelungen. Außerdem hat man in gewisser Hinsicht auch Mitgefühl mit dem Hund, der gegen seine Krankheit machtlos ist. Die Charaktere sind zwar gut ausgearbeitet, jedoch habe ich das Gefühl, dass genau dadurch der Spannungsbogen flöten gehen musste.

Wer wütet also? Am Ende ist es Cujo, am Anfang bin ich es, weil mir diese endlosen Passagen über Frühstücksflocken auf die Nerven gingen. Ich finde es wirklich schade, dass so viele Seiten mit Belanglosigkeiten gefüllt wurden und erst am Ende Spannung und Horrorgefühle hervorkamen.

Fazit: Die Spannung lässt lange auf sich warten, setzt gegen Ende dann aber mit voller Wucht ein. Leider zieht sich das Buch zwischenzeitlich wirklich sehr, sodass ich es nur mittelmäßig fand.

Ein Gedanke zu „Stephen King: Cujo“

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