Lars Kepler: Hasenjagd

  • Verlag: Lübbe (2018)
  • Übersetzung: Thorsten Alms
  • 672 Seiten
Klappentext: „Joona Linna sitzt bereits seit zwei Jahren im Hochsicherheitstrakt der JVA Kumla ein, als er zu einem heimlichen Treffen mit dem schwedischen Premierminister gebeten wird. Die Regierung benötigt dringend seine Hilfe. In einem wohlhabenden Stockholmer Viertel ist ein Mann bestialisch ermordet worden, vermutlich ein terroristischer Anschlag. Die Tat wird geheim gehalten. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord, nach ähnlich brutalem Muster: Beiden Opfern wurde vor ihrem quälend langsamen Tod ein Kinderlied vorgespielt …

Joona Linna und Saga Bauer sind gezwungen, unter höchster Geheimhaltungsstufe ermitteln, um den gnadenlosen Mörder aufzuhalten.“

„Hasenjagd“ hat gut angefangen. Die ersten Kapitel habe ich in kürzester Zeit verschlungen – danach ging es leider bergab. Für mich war das der erste Band dieser Reihe, und obwohl ich in einigen Rezensionen gelesen habe, dass man diesen Band auch genießen kann, ohne die Vorgänger gelesen zu haben, kann ich dem leider nicht ganz zustimmen.

Der Fall an sich war zwar schlüssig, aber ich bin mit den Ermittlern leider überhaupt nicht warmgeworden. Joona Linna und Saga Bauer blieben mir weitestgehend fremd – Informationen, die ich für ein klares Bild der beiden gebraucht hätte, wurden nicht erwähnt oder nur am Rande. Die Informationen, die ich bekam, machten die Charaktere für mich schon beinahe unsympathisch. Natürlich kann das Buch nichts dafür, dass ich die Vorgänger nicht gelesen habe, deswegen werde ich mich da auch gar nicht weiter beschweren.

Der Schreibstil war in Ordnung – allerdings ist mir aufgefallen, dass einige Sätze nicht übersetzt wurden, aus welchem Grund auch immer. Zwar keine inhaltlich essentiellen Sätze, aber dennoch habe ich dies als störend empfunden. Außerdem wurde zwischendurch sehr viel ausgeschweift, viele Nebenschauplätze eröffnet, die auch hätten weggelassen werden können. So wurde das Buch gerade im Mittelteil sehr anstrengend, was auch der Grund ist, dass ich für das Buch wesentlich länger gebraucht habe, als gedacht. Gegen Ende wurde es dann wieder spannender, ich hätte mir diese Spannung für das ganze Buch gewünscht. Leider war der Mittelteil so zäh, dass ich mich trotz der wieder aufkommenden Spannung aufraffen musste, zu Ende zu lesen. Die Brutalität hat mich nicht weiter gestört, jedoch hat mir an vielen Stellen die Atmosphäre gefehlt.

Ob der Titel des Buches passend ist, ist fragwürdig. Im Buch war immer nur von Kaninchen die Rede, da hätte ein anderer Titel eventuell mehr Sinn ergeben. Andererseits zählen Kaninchen ja auch zu der Familie der Hasenartigen, also ist eine Diskussion darum möglicherweise auch Haarspalterei.

Am Ende wartet ein kleiner Cliffhanger auf den Leser – leider hat das Buch mir die Motivation genommen, die anderen Bände ebenfalls zu lesen. Eigentlich schade, denn wäre der Rest des Buches so spannend wie am Ende gewesen, hätte ich gut und gerne 4 Sterne vergeben und mit Sicherheit auch in die anderen Bände reingeschaut – so ist das Buch für mich aber keines, das mir lange im Gedächtnis bleiben wird.

Fazit: Der Mittelteil ist viel zu zäh, Spannung kommt erst am Ende auf. Das macht das Buch anstrengend zu lesen. Von mir leider keine Empfehlung, ich hätte mehr erwartet.

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